Schutz sensibler Orte

Die Sehnsucht nach unberührter Natur abseits überlaufener Wanderrouten hat zur Folge, dass immer mehr sensible Orte in den Tegernseer Bergen als „Geheimtipps„ in (sozialen) Medien veröffentlicht und zu touristischen Hotspots werden. Letzte Rückzugsorte für Wildtiere werden empfindlich gestört und das ökologische Gleichgewicht für Tiere und Pflanzen gefährdet.

So sind zum Beispiel sonnige, im Frühjahr als erstes schneefreie Südhänge überlebenswichtige Ruhezonen für die vom Winter geschwächten Wildtiere. Sie sind erste Äsungsfläche für Gämsen, Balzplatz für seltene Raufußhühner und Kinderstube für Jungtiere. Immer mehr Naturliebhaber entdecken diese sonnigen, abgelegenen Plätze bereits im Frühjahr zum Zelten.

Unruhe während der Dämmerung, Lagerfeuer und das Licht der Stirnlampen stören die scheuen Wildtiere und vertreiben sie aus ihrem angestammten Lebensraum.
An einem besonders frequentierten Platz in den Tegernseer Bergen haben wir in Zusammenarbeit mit dem Forstbetrieb Schliersee Hinweistafeln über die Bedeutung dieser Plätze aufgestellt.

Unerlaubtes Zelten
Forstbetriebsleiter Jörg Meyer, Revierförster Armin Just und das „Haut der Berge“ Team mit der neuen Hinweistafel

Wichtig ist aber nicht nur der Schutz sensibler Ruheplätze, sondern auch der Schutz von Ruhezeiten im Lebensraum Bergwald! Nächtliche Berg-, Ski- und Radtouren mit Stirnlampe stören und verkürzen die Ruhezeiten und Jagdzeiten der Wildtiere. Von Tourismusverbänden angebotene Fackelwanderungen oder organisierte Tierspurensuche im Schnee als touristische Events lehnen wir entschieden ab und setzen uns dafür ein, Ruhezeiten für Wildtiere zu respektieren.